Wunderschön erhaltener EMT 950 Studioplattenspieler in der Original Konsole des Bayerischen Rundfunks. Der EMT ist komplett entkoppelt auf Schwingungsdämpfern im Metallrahmen gelagert.
In diesem Zustand und Ausführung ist dieser Broadcast Plattenspieler einfach nur ein Traum und stellt sämtliches Highend im Vinyl Sektor in den Schatten!
In den späten 1970er Jahren betrat die „EMT 950“ ihren Weg auf den Markt als eine bahnbrechende Schallplatten-Wiedergabemaschine der professionellen Klasse. Diese Maschinen, inzwischen zu wahren Ikonen geworden, waren wie unverwüstliche konstruiert – unvorstellbar widerstandsfähig, mit einem Gewicht von etwa 70 Kilogramm und einer außerordentlichen Verlässlichkeit.
Nahezu kein Rundfunkbetrieb im öffentlich-rechtlichen Sektor konnte sich dem Einfluss dieser Geräte entziehen, sei es die wuchtige „EMT 950“ oder ihre etwas kompaktere Schwester, die „EMT 948“. Die Klänge unserer Kindheit und Jugend, die aus dem Äther strömten, wurden höchstwahrscheinlich von einem dieser Giganten vermittelt – es sei denn, es kamen Tonbänder als Medium zum Einsatz.
Die folgenden Absätze stammen aus dem Originalprospekt von EMT für diese Wiedergabemaschine. Hier sind tiefergehende Details und technische Daten enthalten, die ich aufgrund des beschränkten Platzes hier auslasse. Den Link zum Herunterladen des vollen Dokuments finden Sie am unteren Rand der Seite.
Der EMT 950 Plattenspieler wurde nicht nur entwickelt, um eine lange Lebensdauer zu garantieren, sondern erfüllt auch höchste Anforderungen an Störfestigkeit im Rundfunkbetrieb. Fehler auf den Platten und Vibrationen sollen die feinfühlige Abtastung nicht beeinträchtigen.
Im Gegensatz zum Trend bei Heim-Plattenspielern, die auf einen möglichst geringen Auflagedruck setzen, verwenden Rundfunkanstalten weltweit spezialisierte Tonabnehmer mit einer vergleichsweise hohen Auflagekraft von 20-30 Millinewton (mN) – oder anders ausgedrückt: 2-3 Pond (Gramm).
Aufgrund der höchsten Qualitätsstandards und der Notwendigkeit, Messwerte nach dem Austausch der Diamantspitze reproduzieren zu können, sind diese Tonabnehmer mit einem fest eingebauten Nadelträger ausgerüstet. Dieser wird individuell justiert und gemessen, und das Messprotokoll mit der charakteristischen Kurve wird beigelegt.
Die Compliance und die Wandlermasse in Bezug auf die Nadelspitze sind sorgfältig auf den Auflagedruck abgestimmt. Das auffälligste Merkmal des Tonabnehmers TSD 15 ist eine Lupe mit einer Markierung, die optisch mit dem sichtbaren Nadelträger ausgerichtet werden kann. Dies ermöglicht ein präzises Einsetzen in die Rillenanfangs- oder -kennung. Eine Beleuchtungseinrichtung und eine Reflektorfläche unterstützen diesen Vorgang, was im stressigen Rundfunkbetrieb von unschätzbarem Wert ist.
Seit rund sechs Jahren (Anmerkung: Dies bezieht sich auf den Zeitpunkt des Originalprospekts, also wahrscheinlich Ende der 1970er Jahre) wird der klassische Studio-Plattenspieler „EMT 930“ standardmäßig mit dem Tonarm „EMT 929“ ausgestattet.
Dieser Tonarm ist in allen drei Achsen statisch und dynamisch ausbalanciert. Dadurch wird die Empfindlichkeit gegenüber externen Störeinflüssen wie Körperschall oder Erschütterungen auf ein absolutes Minimum reduziert.
Durch Präzisionskugellager in allen Bewegungsrichtungen und eine besonders weiche, innere Führung des Tonarms, die zu einem Anschluss für das ausgehende NF-Signal führt, wird eine extrem geringe Lagerreibung erreicht – inklusive einer maximalen Torsionskraft von 0,5 mN (Millinewton) oder 5 Millipond an der Nadelspitze.
Die Auflagekraft wird mittels einer Feder erzeugt und ist über einen Hebel von 0 bis 50 mN (0 bis 5 Pond) einstellbar. Ein Antiskating-Mechanismus komplettiert den Tonarm, der sämtliche modernen Anforderungen erfüllt und daher für absehbare Zeit keine Weiterentwicklung erfordert.
Besondere Beachtung gilt der akribischen Abstimmung der Eigenresonanz des Tonarms, in Kombination mit dem EMT-Abtastsystem „TSD 15“, hinsichtlich der Schwingungseigenschaften des gesamten Plattenspieler-Systems.
Für einen reibungslosen Rundfunk-Sendebetrieb ist Zeit unerlässlich. Bediener ebenso wie Ingenieure müssen den hohen Zeitdruck bewältigen. Bei der Gestaltung des „EMT 950“ wurde daher besonderes Augenmerk auf die praktische Anordnung der Bedienelemente gelegt.
Der Plattenteller und der Tonarm werden mit der rechten Hand bedient, während die linke Hand sämtliche Steuerbefehle über ein übersichtliches Drucktastenfeld geben kann. Dazu gehört die Auswahl von Geschwindigkeit und Betriebsart (Mono/Stereo) nach dem Einschalten. Ein Tastenpaar ermöglicht den Wechsel zwischen manueller Bedienung und Fernsteuerung.
Drei vertikal angeordnete Tasten steuern die Drehrichtung des Plattentellers – sowohl für die Wiedergabe im Uhrzeigersinn als auch für den Rücklauf gegen den Uhrzeigersinn. Diese motorisierte Lauffunktion, erstmals eingeführt, erleichtert es den Studios, gezielt Modulationsanfänge oder spezifische Takt- und Textstellen zu finden – eine Aufgabe, die zuvor manuell am Plattentellerrand mit dem Finger erledigt wurde.
Zwei weitere Tasten ermöglichen die Anhebe- und Absenkbewegung des Tonarms. Die Bewegung erfolgt nicht gleichmäßig, sondern mit höchster Beschleunigung und Verzögerung, um Platte und Diamant zu schonen. Ein zusätzlicher Schalter aktiviert die Beleuchtung des Tonabnehmersystems im Aufsetzbereich, die durch eine Zylinderlinse erzeugt wird. Zudem sei der eingebaute Vorhörlautsprecher mit Lautstärkeregler und die automatische Stummschaltung während der äußerst kurzen Hochlaufphase erwähnt.
K199
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